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Dani Hornsteiner • 14.09.2023

Das Ziel von Yoga



 
 
Das Ziel von Yoga ist es, den bewegten Geist/Verstand in Ruhe/Ausrichtung zu bringen.


Das Yoga Sūtra von Pātañjali

Liebe Alle,
wenn die meisten von uns an Yoga denken, denken wir daran, dass wir unserem Körper etwas Gutes tun wollen – ihn dehnen, geschmeidiger machen – ihn kräftigen und ihm dadurch mehr Vitalität schenken.
Wir denken daran, dass wir mit den Übungen unseren Körper gesund erhalten, die Rückenschmerzen besser in den Griff bekommen oder unsere Haltung verbessern.
Wir spüren einfach beim Üben von Yoga, dass es uns guttut. Aber was ist eigentlich das Ziel von Yoga?

Die Antwort finden wir im Yoga Sūtra von Pātañjali. Dieses klassische Werk ist die Grundlage von Yoga. Es ist ein Weisheitstext mit so viel Tiefe, dass bei jedem Wiedereintauchen sich dem Studierenden neue Aspekte eröffnen. Er ist für mich ein Quell unendlichen Entwicklungspotentials in mir. Es wird vermutet, dass der Text über 3.000 Jahre alt ist und von Pātañjali irgendwann kurz vor oder nach Christus (wobei wir hier in 100er Jahresschritten denken) aufgeschrieben wurde. Es ist nicht einmal klar, ob Pātañjali eine Person war oder mehrere Autoren. 
Das spielt für uns aber keine wirkliche Rolle. 😊


Das Yoga Sūtra sagt im 2. Vers des ersten von vier Kapiteln:
yoga citta-vṛtti-nirodhaḥ

Übersetzt heißt das: 
Das Ziel von Yoga ist es, den bewegten Geist/Verstand in Ruhe/Ausrichtung zu bringen.

Es geht dem Yoga also nicht um unseren Körper, sondern darum, dass in unserem Geist eine gewisse Ruhe einkehrt, damit Klarheit entstehen kann. Dass unser Körper dabei geschmeidiger wird und gestärkt wird, ist eine wundervolle Nebenwirkung. 


Und dieser weise Text beschreibt unseren Alltagsgeist sehr passend als Affengeist. Wie eine Affenbande hüpfen und gackern die Gedanken durch unseren Kopf, mal hier, mal da, irgendwie überall. In manchen Momenten totale Kakophonie. Kennst du das? 

Du weißt gar nicht, wohin mit all deinen Gedanken? Du kannst das Gedankenkarussell gar nicht abschalten? Die Gedankenflut stoppen? Fühlst dich ihr ausgeliefert? Du machst dir Checklisten und dennoch ist so viel los und die Gedanken scheinen kein Ende zu nehmen? Du liegst abends im Bett und kannst nicht einschlafen, weil dir so Vieles durch den Kopf summt? Oder du wachst morgens auf und hast gefühlt eine Sturmwelle von Dingen/Gedanken, die sich dir aufdrängen?
In diesem alltäglichen Zustand ist unser Geist vor lauter Gedanken getrübt, wie das Wasser eines Sees, das durch den Wind durchgewirbelt wird und sich dadurch trübt.
In diesem Zustand, sagt das Yoga Sūtra, ist ein klares Sehen, ein klares Erkennen, ist schlicht Klarheit im Geist nicht möglich. Und so entstehen unsere Gedanken, unsere Worte, unsere Handlungen und Taten aus dieser Trübung heraus. 

Wenn wir aus diesem überlagerten Zustand des Geistes heraus unsere Tage begehen, werden unsere Lösungen immer aus dieser Trübung des Sees heraus entstehen. Können wir nicht klar durch das Wasser sehen, dann können wir auch nicht alle uns verfügbaren Möglichkeiten sehen, denn diese könnten hinter der Trübung verborgen bleiben. So bleiben unsere Lösungen immer limitiert und wir schöpfen nicht aus der Fülle, die uns zur Verfügung steht. Diese offenbart sich in der Ruhe, in der Stille.
Und so lädt uns das Yoga Sūtra auf eine Reise ein, eine Reise zu uns selbst. Yoga kann nirgendwo anders hinführen als zu uns selbst. Denn in uns liegt die Lösung für all unsere Fragen und Sorgen, für unsere „Leiden“ wie sie Pātañjali beschreibt. Durch die Reise zu uns selbst beginnt das Wasser des Sees immer klarer zu werden, die Sedimente beginnen zu Boden zu sinken, so dass wir nach und nach immer klarer sehen können bis eines Tages sich das ganze unbegreifbar große und zutiefst schöne Bergpanorama auf der Seeoberfläche spiegelt und wir bis auf den Grund blicken können. 
Yoga ist dabei ein Werkzeug, das uns liebevoll an die Hand nimmt und uns fürsorglich begleitet auf dieser schönsten, aufregendsten und manchmal auch schwierigsten aller Reisen in unserem Leben.

Begeben wir uns auf diesen Weg,
so werden wir einen tiefen Quell an Ruhe in uns finden, eine innere Stille in der der ganze Kosmos wohnt, 
wir werden nach und nach in uns bedingungslose Liebe für das Leben, alle Wesen und uns selbst finden, 
wir werden erkennen, dass das wahre Glück in uns selbst verborgen liegt und es in unsere Tage weben, 
wir werden beginnen, unsere innerste Wahrheit zu leben - auch wenn diese nicht die Wahrheit anderer ist.
Hier werden wir die Fülle finden, aus der wir immer und jederzeit schöpfen können. Und unser Leben wird seine ganz eigene Magie entfalten.

Ich wünsche dir eine wundervolle Reise!
In Liebe Dani

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