Indigourlaub – der Weg

Sehr lange bis 2005. Der Tourismus, und hier vor allem die Reiseveranstalter-Seite, ist genau das, womit ich mein Berufsleben (und vermutlich darüber hinaus) verbringen möchte. Der Fahrplan ist recht geradlinig, Tourismusschule, ein paar Jahre beim Reiseveranstalter in Salzburg, ein Jahr in der Dominikanischen Republik die Agenturarbeit kennenlernen, bis es zu FTI Touristik nach Linz ging. Eine tolle Chance, das Handwerk zu lernen, ein tolles Team, ein cooler Job bis...

...während eines Qi Gong Seminars im Winter 2005 die Idee kam, dass ein Seminar, in ein Wochenende zwischen Freitag Büroschluss und Montag Bürobeginn gequetscht, vielleicht viel nachhaltiger wirken würde, wenn es in einen Urlaub mit zugehörigem Entspannungsumfeld gepackt werden würde. 

Und was einmal als Idee in meinem Kopf ist, will bekanntlich umgesetzt werden. (Ok, zugegeben, es gab auch schon einige mittelmäßig gute Geschäftsideen...)

Die Idee, Urlaub und ganzheitliche Programminhalte zu verbinden, und das auf andere Beine zu stellen, wie es im herkömmlichen Tourismus üblich ist, ließ mich jedenfalls nicht mehr los, und so stand im August 2015 die Firmengründung von Indigourlaub an.

Der Katalog war mit 8 Programmen sehr überschaubar, der Erfolg ebenso...

Mit meiner Überzeugung, dass die Welt auf genau dieses Produkt gewartet hat, war ich ganz offensichtlich fast allein, und so folgten recht zähe Jahre des Firmen- und Markenaufbaus. 

Zum Glück ist mir unter anderem ein sehr wichtiges Gen, das Durchhaltegen, in die Wiege gelegt worden, und dem ist es schließlich zu verdanken, dass der absolute Glaube an die Idee immer stärker war als die trübe Realität.

Die Kunden wurden mehr, die Gesellschaft änderte sich, das Bewusstsein, dass es durchaus Sinn macht, sich mit der eigenen Gesundheit, mit der eigenen Lebensqualität zu beschäftigen, nahm zu – die Stichworte für Indigourlaub! 

Diese Entwicklung brachte mit sich, dass die Locations, die sich auf Urlaube dieser Art spezialisiert hatten, sehr gut nachgefragt und immer früher ausgebucht waren. Ein kleines Dilemma: Jetzt war die Nachfrage da, aber kein passendes Produkt. Es brauchte wieder eine Idee...

Die Antwort ging Hand in Hand mit meinem großen Traum, ein eigenes Retreat Center zu betreiben, bei dem alles so sein sollte, dass die Gäste den idealen Rahmen für einen Indigourlaub vorfinden. Wir schwankten zwischen Mittelmeer und Mitteleuropa/Alpenregion und hatten nicht bedacht, dass Wünsche sich über Nacht erfüllen können...innerhalb von einer Woche hatten wir zwei Angebote für Locations, die so unwiderstehlich waren, dass wir...

…im März 2017 den Zuschlag für unser Mountain Retreat Center im bayrischen Chiemgau gaben und
…im März 2017 für unser Herzensprojekt auf Mallorca, die Son Manera Retreat Finca, unterschrieben.

An das darauffolgende Jahr gibt es nur noch sehr verschwommene Erinnerungen...die Finca hat mir meine persönlichen Grenzen an Einsatz aufgezeigt und gibt mir, bei jedem Besuch aufs Neue, Gänsehaut ob der Freude über diesen einzigartigen Platz.

Die Freude, Reisen gestalten zu können, die Menschen einen einzigartigen Urlaub ermöglichen, die Freude, jeden Tag das tun zu können, was man liebt, die Freude, mit der ganzen Welt in Kontakt zu sein – ist seither der Alltag. (ok, es gab, coronabedingt, Zugegebenerweise, zwischen 13. März 2020 und jetzt so manche Tage, die emotional eher an Erdbebenstärke 10 erinnern, aber zum Glück bedeutet ja Krise nicht Alltag). 

Mittlerweile werkt neben den großartigen Teams in Linz, auf Mallorca und im Chiemgau mein Sohn (bester ever übrigens) Sammy tatkräftig als Unterstützer mit. Stempelte er 2005 noch jedes Kundenkuvert persönlich ab (ok, es waren damals noch nicht viele), so ist er jetzt in die Zahlenwelt eingetaucht und packt dort an, wo es nötig ist. Ein Gen, das wohl auch in die Wiege gelegt wurde...

Derzeit sind wir von der Coronakrise naturgemäß ordentlich gerüttelt, aber es gibt, wie immer, viele Pläne für die Zukunft...und der Weg ist spannend, bunt und ganz bestimmt nie langweilig!

Sonja Miko
Juni 2020