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Dani Hornsteiner • 30.01.2024

Fülle im Alltag



Yoga lädt uns ein, aus dem immerwährenden Strom unserer Alltagsgedanken auszusteigen und stattdessen zu beginnen, unsere Gedanken zu beobachten. Es lädt uns ein, achtsam und aufmerksam zu werden. 

So üben wir auf der Yogamatte in einem schönen Raum, der von Stille oder feiner Musik umgeben ist, unsere Gedanken auszurichten. Wir üben auf der Yogamatte, immer wieder unser Bewusstsein einzufangen, wenn es mit den Gedanken auf Reisen gegangen ist. 



Vom Mangelbewusstsein zum Füllebewusstsein

Und lernen so Schritt für Schritt, unsere Gedanken zu beobachten, anstatt uns mitten in ihrem Fluss selbst zu verlieren. In der Übung des Beobachtens erkennen wir nach und nach, dass wir nicht unsere Gedanken sind. Wir erkennen: ja, sie sind ein Teil von uns, aber wir sind sie nicht, diese Wortreihen, die immer wieder in unserem Geist auftauchen. 

Und wenn wir erkannt haben, dass wir nicht unsere Gedanken sind, und sie beobachten können - ohne sie zu bewerten, ohne zu kategorisieren und zu selektieren, dann beginnt unsere Reise in das Füllebewusstsein. 

Wusstest du, dass ca. 85% unserer täglich in etwa 70.000 Gedanken eine negative Färbung haben, also ca. 60.000 Gedanken? Und wusstest du, dass unsere Gedanken uns entweder in die Zukunft transportieren oder mit uns in die Vergangenheit zurückkehren?
Viele unserer Gedanken für die Zukunft beschäftigen sich damit, was wir gerne erreichen wollen, was wir gerne haben wollen, was wir erleben wollen oder wie es sein wird, wenn bestimmte Aspekte endlich nicht mehr in unserem Leben sind. Sätze wie:

„Wenn ich erst Mal diese Ausbildung habe, dann habe ich es geschafft.“
„Wenn ich genug gespart habe, dann kann ich endlich dieses Auto [beliebig austauschbar] kaufen.“
„Wenn ich erst Mal den richtigen Partner gefunden habe, dann werde ich so richtig glücklich sein.“
„Wenn ich nicht mehr im selben Zimmer sitzen muss, wie die anstrengende Kollegin, dann wird es ganz schön in der Arbeit werden.“ 

Beobachte gerne die nächsten Tage deine Gedanken und schau mal, wie oft du in die Zukunft wanderst und wie oft diese oder ähnliche Sätze in deinen Gedanken auftauchen. Werde neugierig auf die Geschehnisse in deinem denkenden Geist. 


All diese Gedanken beschreiben einen Zustand von Mangel. Sie bezeugen, dass wir auf etwas Besseres in der Zukunft warten, das jetzt noch nicht da ist. Und damit erleben wir im JETZT einen Mangel. Es fehlt uns etwas. Unser System bekommt bewusst oder eben unbewusst immer wieder die Information, dass wir als Mensch, als ganzes Wesen im Mangel sind. 

Und so befinden wir uns auf allen Ebenen (körperlich, emotional, mental, energetisch, spirituell) in einem Zustand der Enge, des Zusammengezogenseins. Wenn du für einen Moment still wirst, ein paar Mal tief ein- und ausatmest, und dann bewusst einen solchen Gedanken denkst, bleib im Spüren deines Körpers. 

Was passiert?

Kannst du wahrnehmen, wie dein Körper sich zusammenzieht? Vielleicht der Herzraum eng wird oder es schwerer wird, Luft zu holen? Wie es in deinem Bauch zwickt?

Dieser Gedanke kann sich in vielerlei Form in deinem Körper äußern. Was alle Reaktionen gemein haben, dass es ein Zusammenziehen, Verengen, Verhärten in dir ist.

Wenn wir nun beginnen, unsere Gedanken zu verändern - und ja, das ist möglich! – wird sich in uns alles beginnen auszudehnen und weit zu werden.

Wenn wir wirklich erkannt haben, dass wir nicht unsere Gedanken sind, können wir auch beginnen, sie zu ändern. Hier gibt es viele Möglichkeiten.

Eine ganz wundervolle Möglichkeit ist, ganz präsent im gegenwärtigen Augenblick zu werden und dich dann umzuschauen. 

Ja, dich umzuschauen, ohne dich von deinen Gedanken ablenken zu lassen. Du wirst sehen, es gibt so viel Schönheit um dich herum, das Universum, das Leben schenkt dir in jedem Moment eine unendliche Fülle an Wundern. Dies müssen nicht immer riesengroße Ereignisse sein. Nein, es können ganz kleine Dinge sein, wie die kleine Blume auf dem Weg zur Arbeit, die sich durch den Asphaltritz der Sonne entgegen räkelt. Das kann das Lächeln eines Kindes sein. Oder die freundliche Begrüßung des Bäckers an der Theke. Es kann die Einsicht sein, dass du fließendes Trinkwasser aus dem Hahn hast, wann immer du willst. Es gibt so viel Fülle um uns herum. 

Genau jetzt schließe für einen Moment die Augen, nimm ein paar Atemzüge und komm in der Stille des heiligen gegenwärtigen Moments an. Und jetzt öffne die Augen, schau dich um, schau die Welt aus den Augen der Fülle an. Was entdeckst du? Welche Fülle findest du um dich herum?

Meistens nehmen wir die Fülle nicht wahr, weil wir mit unseren Gedanken auf der Mangelreise sind und den JETZigen Augenblick verpassen. 

Albert Einstein wird wie folgt zitiert: „Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder.“

Und so können wir ganz aktiv nach und nach aus dem Mangelbewusstsein in ein Füllebewusstsein wechseln, indem wir uns immer wieder gewahr werden. Uns immer wieder auf die Fülle ausrichten anstatt auf den Mangel. Indem wir nicht darauf warten, dass es irgendwann einmal besser wird und wir dann glücklich sind. Sondern indem wir erkennen, dass es gut so ist, wie es ist und dass es auch in diesem JETZigen Moment unendlich Fülle gibt. 

Wir ziehen an, was wir denken. Das ist das Gesetz der Resonanz. Wenn du im Mangel bist, wirst du Mangel anziehen. Wenn du in der Fülle bist, wirst du Fülle anziehen. 

Es ist eine wundervolle Reise. Es ist eine der wichtigsten Reisen, die wir als Mensch unternehmen können: die Reise unseres Bewusstseins in die Bewusstwerdung, in die Erkenntnis der Fülle.

Eines der bekanntesten vedischen Mantras besingt diese Bewusstwerdung, das Sein im Füllebewusstsein:

Wenn wir im Füllebewusstsein leben, dann schöpfen wir aus der Fülle um uns herum und aus der Fülle in uns und bringen damit wieder Fülle in unser Leben. Fülle kann nie versiegen, denn genau das ist ihre Eigenschaft, sie ist unendlich, sie ist eine nie versiegende Quelle deines Daseins. Sie ist das Grundprinzip des Universums. 

Um dich in dem Paradigmenwechsel von Mangel- zu Füllebewusstsein zu unterstützen, kannst du

  • regelmäßig auf die Fülle meditieren
  • im Alltag immer wieder wie oben beschrieben innehalten
  • beginnen, deine Gedanken durch Gedanken der Fülle zu ersetzen
  • du kannst dieses Mantra chanten 
  • du kannst hinspüren, was nährt dich und was raubt dir Energie, und dich dann bewusst für DICH zu entscheiden, immer öfter
  • auch mit deiner Nahrung kannst du Fülle in deinen Körper bringen – wähle sie bewusst
  • mit wem umgibst du dich? Auch hier kannst du dich nach und nach entscheiden, dich mit Menschen zu umgeben, die Fülle in dein Leben bringen anstatt dich innerlich eng machen und dir nicht guttun

Dies sind nur einige Beispiele, es gibt so viele Möglichkeiten, Fülle in dein Leben einzuladen. 
Beginne genau dort, wo dein Herz höher schlägt beim Lesen, wo deine Neugierde dich hinzieht. Dorthin, wo dein inneres Sehnen dich hinwünscht.

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Ausprobieren, Hinspüren und Erleben.

Ich wünsche dir die ganze Fülle in jedem Atemzug.

In Liebe Dani 

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