Yoga Ayurveda Meditation Qi Gong Inspiration Themenvielfalt Reiseberichte Online Yoga Yoga Spirit by Dani Hornsteiner
Indigourlaub • 20.02.2018
Wer kennt das nicht. Nach einer anstrengenden Arbeitswoche starten wir endlich ins wohlverdiente Wochenende. Die beste Zeit zu entspannen, zu entschleunigen und die Batterien wieder etwas aufzuladen.
Doch statt Entspannen ist in unserem Kopf der Teufel los und das Gedankenkarussell dreht sich. „Am Montag wird wieder ein stressiger Tag im Büro“. „Das Projekt muss noch vor der Deadline eingereicht werden.“ „Ich muss mit den Kindern noch unbedingt für die Schularbeit lernen, sonst fallen die durch,“ gefolgt von „meine Mutter wird auch schon enttäuscht sein weil ich mich schon ewig nicht gemeldet habe.“
Ein stressvoller Gedanke jagt den nächsten und statt abzuschalten fühlen wir uns in einer Gedankenspirale gefangen. Mit den Gedanken als Auslöser für Stress können wir aus dem Karussell nicht mehr aussteigen, um den freien Tag wirklich zu geniessen. Wer kennt das nicht?
Andreas und Alice, vom Turn It Around Institut, kennen diese Situationen allzu gut. Andreas ging jahrelang als Leistungssportler an und über seine Grenzen und merkte schliesslich in seinem Job als Unternehmensberater wieviel Druck er selbst durch seinen Perfektionismus und Anspruch auf sich selbst ausübte. Es brauchte einen Hörsturz und eine satte Beziehungskrise als Weckruf um sich mehr mit seinen Themen auseinander zu setzen. Ähnlich ging es Alice, die aus einer Krise heraus lernte, welchen Einfluss eine negative Gedankenspirale auf ihre Emotion, Gefühle und Handlungen hatte. Mehr oder weniger durch Zufall lernten beide eine Methode zur achtsamen Auseinandersetzung mit den stressvollen Gedanken kennen, die beide Leben rasant verändern sollte.
The Work, zu deutsch „die Arbeit“, ist eine Methode zur Überprüfung belastender Gedanken, die von der Amerikanerin Byron Katie entwickelt wurde. Das Konzept ist nicht ganz neu, dennoch sehr wirkungsvoll. The Work geht davon aus, dass belastende Gedanken in unserem Kopf, unsere negativen Emotionen und Gefühle auslösen. Unerkannt beeinflussen diese wiederum unsere Handlungen im Alltag, die unter Stress oder Emotion nicht immer die besten sind.
Gedanken als Ursache von Stress?
Dass es nicht die Realität ist, die uns stresst, sondern das, was wir darüber denken, diese Weisheit erkannte bereits Marc Aurel sowie die Stoiker als diese von unserem Leben als das Produkt unserer Gedanken erzählten. Ein Beispiel eines Paares, welches sich soeben trennt. Der eine Partner denkt „Welche Katastrophe, ich werde nie wieder einen so tollen Partner finden!“. Der andere hat den Gedanken, „wer weiss wofür das gut ist“ und bleibt offen für Neues. Wer denken Sie ist handlungsfähiger? Wem geht es besser?
Und könnte die erste Person nicht seine Gedankengänge abändern oder die Gedanken beeinflussen? Ist es möglich einen Gedanken nicht zu denken oder diesen nicht zu glauben? Nachdem es nicht möglich ist aufzuhören zu denken (versuchen Sie es mal) um sich besser zu fühlen, besteht die grösste Herausforderung darin, belastende Gedanken auf den Wahrheitsgehalt zu überprüfen und offen zu sein, die gleiche Situation auch anders wahrzunehmen. Zwar verändert dies die Realität und Tatsache der Trennung nicht, allerdings macht es einen Riesenunterschied ob wir uns als Opfer fühlen „ich werde nie wieder einen besseren Partner finden“, oder offen für Neues bleiben „auch wenn es jetzt schwierig ist, wer weiss für was das gut ist.“ Besonders spannend ist zu bemerken, wie belastende Gedanken unmittelbar eine Emotion (z.b. Trauer, Wut, Angst) auslösen können. Kann ich die gleiche Situation allerdings aus einer anderen Perspektive betrachten, fällt häufig der belastende Gedanke weg und Körperempfindungen wir Blutdruck, Puls- und Atemfrequenz oder Körperspannungen sowie der berühmte Kloss im Hals lösen sich auf.
Auf diesem Prinzip beruht die kraftvolle Achtsamkeitsmethode The Work. Halten wir an einem stressvollen Gedanken fest, bleiben belastende Emotionen und Stress im Körper enthalten. Fällt der Gedanke weg, verschwinden auch die dazugehörigen belastenden Körperempfindungen und ich kann freier handeln und fühle mich besser.
Krise als Chance
Dieses Prinzip konnten auch Andreas und Alice über Jahre verinnerlichen und erlernen. The Work bedeutet in die Selbstbeobachtung zu gehen, sich bei belastenden Situationen zu hinterfragen welcher Gedanke denn für den ausgelösten Stress verantwortlich ist. Eine achtsame Haltung ist dazu Voraussetzung um den belastenden Gedanken zu allererst zu identifizieren. Meist ist dies rückwirkend einfacher, indem sie an all die Momente in ihrem Leben zurückdenken an welchen es ihnen schlecht gegangen ist. Was war die genaue Situation? Was war der Gedanke, den ich in der Situation geglaubt habe?
Eine achtsame Beobachtung der jeweiligen belastenden Gedanken inklusive dazugehöriger Emotion und dem Körperempfinden schafft meist bereits Distanz und Beruhigung. The Work ermöglicht uns im nächsten Schritt allerdings noch etwas weiter zu gehen. Ist der belastende Gedanke erstmals identifiziert, überprüfen wir diesen auf dessen Wahrheitsgehalt. Immerhin fühlen wir uns wegen diesem Gedanken schlecht, nun wollen wir sicher gehen ob diese Selbstgeisselung wirklich nötig ist. Was man neben der Achtsamkeit benötigt, ist vor allem Offenheit die Wahrheit wirklich wissen zu wollen und unter Umständen alte Ansichten loszulassen.
Mit The Work der Wahrheit auf der Spur
The Work als Methode ist sehr einfach und klar. Der Gedanke (z.B. „Er sollte mich mehr lieben“) wird zuerst mit vier Fragen untersucht. 1) Ist das wahr?, 2) Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass es wahr ist?, 3) Wie reagiere ich und was passiert wenn ich den Gedanken glaube? 4) Wie wäre ich ohne den Gedanken in der gleichen Situation? Bei genauer Untersuchung lässt sich häufig bereits feststellen dass bei Frage 3 stressvolle Gefühle im Körper und belastende Bilder im Kopf auftauchen, wogegen bei Frage 4, also der Situation ohne den Ursprungsgedanken, oftmals Ruhe und Weite beim Untersuchenden einkehrt. Es geht uns also ohne den Gedanken besser, als mit der Überzeugung.
Anschliessend wird der Gedanke auch noch umgedreht (Perspektivwechsel) um die Wahrnehmung für die Wahrheiten aus einem anderen Blickwinkel zu schärfen. Findet man in der gleichen Situation auf die Umkehrungen ebenfalls einige Beispiele (z.B. für „Ich sollte ihn mehr lieben“, oder „ich sollte mich mehr lieben“) gibt es eine Art Umprogrammierung im Gehirn und ich kann die Erleichterung richtig spüren und verinnerlichen.
Den positiven Effekt der Hinterfragung konnten Alice und Andreas über die letzten Jahre selbst erfahren und auch an hunderten Klienten erkennen. Im Jahr 2015 gründete Andreas deshalb das Turn It Around Institut in Wien. Seit diesem Zeitpunkt setzen Alice und Andreas The Work in unterschiedlichen Bereichen ein.
Alice arbeitet aktuell als Physiotherapeutin, Osteopathin und Yogalehrerin mit einem ganzheitlichen Ansatz, wo The Work aktiv integriert wird. Seien es steife Gelenke, verkürzte Muskeln oder ein enger Geist, das Ziel ist es durch das geschulte Wahrnehmen des Körpers und das bewusste Beobachten der Gedanken, immer freier und flexibler zu werden. Außerdem ergänzt sie ihre Einzel- und Paarcoachings mit ihrem Wissen aus ihrer Lebens- und Sozialberater Ausbildung.
Andreas arbeitet als Unternehmensberater und Coach mit Privatpersonen, Teams und Unternehmen wo The Work und CoreDynamik Elemente zur Verbesserung der Kommunikation, Konflikt- und Stressmanagement sowie der Beziehungspflege eingesetzt wird. Seit dem Jahr 2015 veranstaltet das Turn It Around Institut Tages und Wochenendseminare, sowie themenspezifische Intensivseminare und Retreats. Außerdem arbeiten beide regelmäßig an Seminaren von Byron Katie in Europa und Amerika mit und bilden auch Coaches für The Work aus.
Für unsere Teilnehmer ist uns wichtig ein entspanntes und positives Umfeld zu bieten, in dem The Work erlernt und vor allem erfahren werden kann, sodass eine positive Veränderung möglich ist, so die beiden. „Für uns geht es um die positive Integration in den Alltag, sodass die Teilnehmer nach einem Intensivseminar konkrete Möglichkeiten haben anders mit schwierigen Situationen umzugehen und diese wunderbar einfache und doch effektive Methode selbst erlernen und anwenden können.“ Die Teilnehmer ihrer Seminare betonen immer wieder, wie toll Alice und Andreas sich ergänzen und wie schön diese Balance zwischen ihnen ist.
Buchtipp zum Thema:
Byron Katie: „Lieben was ist“ (für Einsteiger), „Ich brauche deine Liebe, ist das wahr“ (zum Vertiefen) oder „Ich liebe, was ist“ (aktuelles Buch)
Videos:
Byron Katie Youtube Channel: https://www.youtube.com/channel/UC8dvufocK9zM6KnkronGbzA
Website:
Die „The Work“ Methode von Byron Katie ist ein einfacher Weg, mit stressvollen Situationen, Gedanken und daraus resultierendem Leidensdruck umzugehen, und zwar anders als bisher gewohnt. The Work lässt uns Möglichkeiten entdecken, wie wir uns von limitierenden Überzeugungen und stressvollen Gedanken lösen können, um unser Leben und unsere Beziehungen dauerhaft zu verändern.