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Sonja Miko • 05.10.2021

Auf der Matte und in den Bergen daheim: Daniela Hornsteiner



Dani hat vor gut 20 Jahren ihre Leidenschaft für Yoga entdeckt, seit einigen Jahren unterrichtet sie in den Indigourlaub Retreat Centers. Wir wollen der Frage nachgehen, warum unsere Gäste durch und durch begeistert sind, wenn Dani den Yogaraum betritt, und baten sie zum Interview:




Indigourlaub: Liebe Dani, Du bist eine der Yogalehrerinnen, bei denen unsere Gäste ins Schwärmen kommen. Die Rückmeldungen unserer TeilnehmerInnen bescheren uns regelmäßig nasse Augen. Was ist das besondere an Deinem Yogaunterricht? Hast Du eine Idee, warum die Gäste von Deinem Yogaunterricht so grenzenlos begeistert sind?


Dani: erst einmal, freue ich mich total, dass die Menschen so begeistert sind und ihr so wundervolle Feedbacks bekommt. Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und dass ich die Menschen erreichen kann, sie berühren kann und dadurch Yoga seine ganz besondere Wirkung entfalten darf.
Yoga ist für mich nicht nur eine Abfolge von Körperübungen (Asanas) oder dafür da, unseren Körper zu dehnen, geschmeidig zu halten und in gute Form zu bringen. Das ist vielmehr ein Nebenprodukt, welches sich bei regelmäßigem Üben von alleine einstellt. Yoga ist für mich ein Weg, der mich beständig und mit liebevoller Anleitung zu mir selbst führt. Eine meiner Lehrerinnen hat einmal gesagt: „Yoga kann nirgendwo anders hinführen als zu dir selbst“. Und genau so ist es. Das Ziel des Yoga ist es, unseren Geist auszurichten, mehr Klarheit und Ruhe in unserem Geist zu erleben, um aus dieser kraftvollen Stille heraus selbstbestimmt entscheiden zu können, wohin möchte ich gehen? Wer möchte ich sein in dieser Welt? Wem oder was möchte ich dienen?
In meinem Unterricht nehme ich gleichsam die Menschen an der Hand, hole sie genau dort ab wo sie gerade beim Yoga aber auch im Leben stehen und erlaube ihnen in ihrer ganz eigenen Geschwindigkeit und ihrem ganz eigenen Können zu üben. Und indem jeder die Erfahrung macht, dass er niemand anders als er selbst sein muss und dass jeder genau wie er ist wundervoll und liebenswert ist, schaffe ich einen Raum indem jeder SEIN darf, loslassen kann, ausprobieren kann, sich hingeben kann und dennoch zu jedem Zeitpunkt weiß, er wird gehalten. 
Ich lebe und unterrichte aus meinem Herzen und ich glaube, dadurch erreiche ich die Herzen der Menschen. Mit Leidenschaft gebe ich mein Wissen aus der Yogageschichte und -philosophie, dem Yoga Sutra und der Symbolik der Asanas, der Funktion der Chakren und so vieles mehr weiter und gleichzeitig teile ich meine Erfahrung, bette den Unterricht in einen Blumenstrauß an Möglichkeiten ein, so dass jeder sich genau das daraus auswählen kann, genau die Farbe und den Geschmack, der ihn gerade am passendsten kleidet.
Für mich ist jeder Mensch ein Geschenk, in jedem von uns liegen Edelsteine verborgen (Osho) und meine Aufgabe ist es, den Menschen auf dem Weg zu ihren Edelsteinen zu unterstützen, ihnen zu helfen diesen kostbaren Schatz wahrzunehmen und das eigene Licht leuchten zu lassen.
Indem ich mein Licht lebe, erlaube ich allen anderen dasselbe zu tun (Marianne Williamson). 

Indigourlaub: Die Berge sind, neben dem Yoga, Deine große Leidenschaft. Was macht für Dich die Faszination Berg aus? Was ist das Besondere an der Kombination Wandern und Yoga?


Dani: Ja, die Berge sind mein zu Hause. Sie sind einfach da. Früher war die Faszination möglichst schnell und möglichst schwer und möglichst hohe Berge zu besteigen, mich mit mir selbst zu messen, meine körperlichen und mentalen Fähigkeiten auszuloten. Meine Sturm-und-Drang-Zeit. ? Und nach und nach habe ich begriffen, dass die Berge so viel mehr sind als ein Sportgerät. Sie sind Quelle und Nahrung und Geborgenheit und Aufatmen und Durchatmen und Wunder und Vollkommenheit in den noch so kleinen Dingen. Mich in den Bergen aufzuhalten ist wie nach Hause kommen. Meine Seele macht einen tiefen wohligen Seufzer, lässt sich nieder. Und gerade in der Langsamkeit liegt die wahre Schönheit und im Sitzen auf der Erde, im Gras an einem wunderschönen Ort – egal ob im Wald oder hoch oben – im Sitzen beginne ich zu lauschen, die Gedanken werden ruhiger und dann breitet sich Stille in mir aus. Diese Stille hat einen Klang und einen Geschmack. Diese Stille hat unendliche Tiefe und beinhaltet alle Antworten. In dieser Stille ist Fülle. In dieser Stille kann ich wahrnehmen, dass ich mit allem und jedem verbunden bin, mit den Menschen, den Tieren, den Pflanzen, der Erde und auch den Steinen. Das sind magische Momente, in denen mir wieder ganz klar wird, dass wir so viel mehr sind als die Geschichten, die wir von uns erzählen.
Das Besondere am Wandern und Yoga ist genau diese Möglichkeit aus der entspannten Haltung durch das Üben von Yoga heraus gehen wir auf eine Wanderung mit einer veränderten inneren Haltung. Wir streben dabei nicht nach dem höchsten Berg oder der schnellsten Zeit, es wird der Weg selbst zum Abenteuer, es entsteht Zeit zum Beobachten, zum Wahrnehmen, zum Pflanzen bestimmen und im Wald zu stehen, die Augen für einen Moment zu schließen und so den Puls des Ortes mit allen Sinnen wahrzunehmen, die Wirkung auf uns selbst ganz zu spüren und so das Wunder das darin verborgen liegt zu erahnen und erkennen.

Indigourlaub: Als wir kürzlich am Kleebauer Hof geplaudert haben, hast Du mir verraten, dass es Zeiten gab, an denen Du 200 Nächte pro Jahr im Zelt, auf den Gipfeln dieser Welt, verbracht hast. Wie hat diese Zeit Dein Leben geprägt? 

Dani: das war eine tolle und eine verrückte Zeit. Ich liebe es zu zelten, ich schlafe immer noch oft draußen und wenn ein Bett zu weich ist, lege ich mich immer noch auf den Boden. Da muss ich jetzt selber lachen. ? 
Diese Zeit in den Bergen der Welt hat mich vor allem gelehrt, dass Reichtum nicht glücklich macht. Ganz im Gegenteil, ich bin so vielen Menschen in Nepal, Peru, in der Türkei oder in Afrika begegnet, die so viel weniger hatten als ich (und ich bin nicht reich im europäischen Sinne) und die doch mit so viel Zufriedenheit, Leichtigkeit und Freude ihren Alltag bestritten. Das war beeindruckend. Zu Hause, wenn du in der U-Bahn sitzt, fast jeder schaut verdrossen drein. Auf den Trekkingreisen, die ich geführt habe, haben sich Gäste auf 5200m aufgeregt, dass es nur grünen Tee gibt, aber keinen schwarzen (und das ist nur eines von vielen Beispielen). Da wurde mir klar, es ist die innere Einstellung zu unserem Leben und Alltag, die dazu führt, ob die Sonne scheint oder es dauerregnet. Und so habe ich von diesen wundervollen Menschen gelernt, in meinem Leben die Sonne scheinen zu lassen. Unsere Umstände, sie definieren uns nicht, wir entscheiden, mit welcher inneren Haltung wir ihnen begegnen wollen. Und indem wir uns für den Sonnenschein entscheiden, entscheiden wir uns für das Leben, entscheiden wir uns dafür, Verantwortung zu übernehmen und dafür die Wunder und die Schönheit auch in den kleinen und alltäglichen Dingen zu finden. Und so können wir Niederschlägen, traurigen Ereignissen und anderen widrigen Umständen mit mehr Gelassenheit begegnen. Das bedeutet auch Freiheit.
Und die hohen Berge haben mich Demut gelehrt. Es gibt einfach Tage, da möchte ein Berg nicht bestiegen werden und das habe ich gelernt zu respektieren und so bin ich dann auch immer wieder umgedreht. Demut vor dem was größer ist als ich, Demut davor auch zu wissen, wann es Zeit ist um zu kehren, nachzugeben, seinen Willen nicht durchzusetzen. Das hat mich nachgiebiger, weicher und viel entspannter gemacht. Auch das ist Freiheit.
Heute sitze ich auch gerne auf meiner Bank auf meiner Terrasse und schaue in die Berge, habe nicht mehr den inneren Drang, sie besteigen zu müssen. Es reicht mir, sie sehen zu können. Auch das ist für mich Freiheit.

Indigourlaub: Verrate uns, was Dich im Leben begeistert, wofür Du so richtig, richtig brennst was Deine Botschaft an Deine jetzigen und zukünftigen Yogastunden-Teilnehmer ist.

Dani: Wow, das sind viele Punkte. ?
Das Leben begeistert mich mit all seinen Facetten, seinen Höhen und Tiefen. Es begeistert mich, dass wir alle so ein großes Potential in uns tragen, ein Potential, dass uns erlaubt zu leuchten, glücklich zu sein und ein zufriedenes Leben zu führen. Mich begeistert der Gedanke, dass jeder einzelne von uns durch sein Handeln die Welt verändert, wie ein Stein, den du in einen Teich wirfst und der dann mit seinen Wellen irgendwann das gegenüberliegende Ufer erreicht. Es begeistert mich, wie ein Sonnenstrahl durch ein Blatt leuchtet und ich so jede kleine Ader und die Vollkommenheit des Blattes erkennen kann. Es begeistert mich, in diese chaotische Zeit geboren zu sein, in der jeder einzelne von uns durch sein Handeln dazu beitragen kann, dass wir erkennen, dass wir alle verbunden sind und dass die Natur und wir zusammengehören, dass es ein Nehmen und ein Geben ist und wir in jedem Moment entscheiden können, auch zu Geben. Es begeistert mich, dass ich durch meine Yogawochen für Indigourlaub viele Menschen erreichen kann und wir gemeinsam auf der Matte, beim Wandern, beim Frühstück oder Plaudern, dieses Potential, die Leichtigkeit und die Liebe, die in unserem Dasein ist, entdecken.
Meine Botschaft an meine Yoga-Teilnehmer webt sich durch meine Antworten. In der Quintessenz ist es: Lebe dein Leben. Finde heraus, was DEIN Leben ist. Finde heraus, wofür du brennst und habe den Mut der Weisheit deines Herzens zu folgen. Das Leben darf leicht sein. Das Leben darf gefeiert werden. Und dein Herz, es kennt den Weg. Vertraue ihm, auch wenn du nicht immer verstehst, warum du etwas tun sollst, tu es einfach. Es wird sich dir erschließen. Und wenn du dieser inneren Stimme folgst, wird dein Leben leuchten in allen Farben, in deinen ganz persönlichen Farben und die Welt wird bunter dafür sein, reicher. 


Indigourlaub: Liebe Dani, vielen Dank für die inspirierenden Worte und dass Du uns an Deinem Herzensweg teilhaben lässt. Große Wertschätzung für Deinen Yogaweg und Deine innere Haltung!

 

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