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Indigourlaub • 04.12.2018

Ayurveda – einfach, bekömmlich und köstlich. Das ideale Frühstück.



Die kalte Jahreszeit zieht ins Land. Da verändern sich in der Regel auch die Ernährungsgewohnheiten. Man sehnt sich wieder mehr nach warmen Speisen, die einem ein wohliges Gefühl geben. Die Ayurvedaküche hat dafür ja wunderbare Gerichte, Gewürze parat.



Ein guter Start in den Tag beginnt mit dem richtigen Frühstück. Aber was ist richtig?

Im Ayurveda, wie in anderen ganzheitlichen Gesundheitslehren, wird immer ganz individuell geprüft, was für diejenige Person in diesem Moment und grundsätzlich gut und wichtig ist. Es gibt kaum ein „für alle gut, für alle schlecht“, Konstitution und Lebensumstände sind entscheidend. Dazu werden die jeweiligen Zyklen (Tagesrhythmus, Jahreszeiten, Mond- und Lebensphasen etc.), welche unsere Stoffwechsel- und Verdauungsfunktionen beeinflussen, berücksichtigt. Je nach Konstitution sollte die Nahrung nach individuellen Bedürfnissen ausgewählt und zubereitet werden. Denn jeder reagiert unterschiedlich auf die Art und Zubereitung des Essens und den Zeitpunkt der Einnahme.

Die sogenannten Doshas (Vata, Pitta, Kapha) sind über den Tag verteilt unterschiedlich ausgeprägt, somit auch die jeweiligen Verdauungskräfte. Das hat Einfluss darauf, ob wir uns (nach dem Essen) fit und energievoll fühlen oder eher matt und schläfrig. Das Verdauungsfeuer (Agni), das bei allen unterschiedlich ausgeprägt ist, entscheidet über Appetit, Stoffwechsel, Verdauungsvorgänge.

Aus ayurvedischer Sicht beginnt der Tag mit einer inneren Reinigungsphase von 02:00 bis 06:00 Uhr, in der das Vata-Dosha sehr stark ausgeprägt ist. Diese Zeit ist auch ideal für meditative, spirituelle Übungen, da der Geist klar und offen ist. Ayurveda empfiehlt, im Sommer nicht nach 06:00 Uhr und im Winter nicht nach 07:00 Uhr aufzustehen, um von der morgendlichen Dynamik zu profitieren.

Je später man frühstückt, desto besser, sagt Ayurveda, da zwischen 06:00 und 10:00 Uhr das Kapha-Dosha dominant und somit unsere Verdauungssäfte schwach sind. Ein schweres Frühstück (Brot, Eier, Wurst, Käse, Müsli) in dieser Zeit belastet also den Organismus und macht träge und schwer.

Ayurveda empfiehlt ein kleines, leichtes Frühstück zB aus gekochten Getreideflocken (Brei), gedünsteten Früchten. Das sollte frühestens um 08:00 Uhr, besser noch ab 09:00 Uhr, eingenommen werden. Davor kann man den Stoffwechsel mit heißen Getränken (abgekochtes Wasser, Ingwerwasser, Zitronenwasser) ankurbeln. Kapha erhöhende Speisen (zB Milchprodukte, Fleisch/Wurst, Brot, Süßspeisen) sollten gemieden oder nur in kleinen Mengen gegessen werden.

Klingt komplizierter, als es ist

Natürlich muss auch hier wieder individuell geprüft werden, denn bei Dysbalancen kann mit entsprechenden Speisen gegengesteuert werden. Mit wenigen Kenntnissen über Grundprinzipien der Ayurvedaküche kann man sich und seiner Familie bereits mehr als Gutes tun!


Von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr arbeitet unser Agni in der Regel dann auf Hochtouren. Somit ist das Mittagessen im Ayurveda die Hauptmahlzeit des Tages.

Rezepte für Ihr bekömmliches Ayurveda Frühstück

Grundrezept für Getreidebrei:
Porridge ist eines der wichtigsten ayurvedischen Frühstücke. Er entlastet den Stoffwechsel, bindet Säuren und stärkt den Körper. Besonders zur kalten Jahreszeit oder in Stresssituationen ist er zusammen mit gedünsteten Früchten ein nährendes, aufbauendes Frühstück.

Pro Person:
1 Tasse Getreideflocken (Hafer, Dinkel, Reis, Gerste, Hirse; feinblättrig)
2,5 Tassen Wasser
1 Prise Salz
Die Flocken (evtl vorher etwas anrösten) mit kaltem Wasser zum Kochen bringen und 3-5 Minuten unter Rühren köcheln lassen. Der Porridge kann mit Mandelmilch, Zimt, Ahornsirup, Melasse, Vollrohrzucker etc. abgeschmeckt werden.

Buchweizenpfannkuchen:
200g Buchweizenmehl
100g Reismehl
50g Dinkelmehl (630)
1 Ei (wahlweise)
lauwarmes Wasser, Prise Salz

Mit dem Schneebesen alle Zutaten zu einem relativ dünnflüssigen Teig verrühren, mind. 30 Minuten stehen lassen. Dann in leicht gefetteter Pfanne dünne Pfannkuchen backen. Prise Zimt darüber und zusammen mit süßer (zB Bananen-Apfelpüree mit Ingwer) oder pikanter (zB pikant scharfer Ziegenkäse oder Hüttenkäse mit Leinöl, süß-scharfe Pickles oder Chutneys) Füllung genießen.

Upama
Ein pikantes Frühstücksgericht, das man mit Hartweizengries oder Maisgries (Polenta) zubereiten kann.
1 Tasse Gries oder Polenta (fein)
3 Tassen heißes (nicht kochendes) Wasser
2 flache EL Ghee
1 TL Senfkörner
1 EL Curryblätter
je 1/3 TL Kurkuma und Asafoetida
Ringe von einer Frühlingszwiebel und ein Stückchen Karotte und Zucchini, sehr klein gewürfelt
2 EL Kokosflocken
je 1 TL Vollrohrzucker und Zitronensaft
Salz, frische Kräuter kleingehackt (Petersilie oder Koriander)

In gut beschichtete Pfanne Gries oder Polenta trocken anrösten. Umfüllen und zur Seite stellen. In der gleichen Pfanne 1 EL Ghee erhitzen, die Senfkörner anbraten, danach bei weniger Hitze Curryblätter, Kurkuma und Asafoetida kurz anrösten. Gemüsestückchen hinzufügen, 2 Minuten anbraten. Jetzt heißes Wasser angießen, Salz und Zucker dazu. Nun Gries/Polenta einstreuen, verrühren, ankochen und ca. 10 Minuten bei kleiner Hitze quellen lassen. Restliches Ghee, Zitronensaft, Kokosflocken unterheben. Mit Kräuter bestreuen und warm servieren.


Buchtipp: „Das grosse Ayurveda Ernährungsbuch. Gesund leben und genussvoll essen.“ Hans H. Rhyner und Kerstin Rosenberg

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