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Sonja Miko • 18.03.2025
Nach einer kurzen, unkomplizierten Fahrt vom Flughafen Cochin kommen wir im The Nattika Beach Resort an und werden mit Räucherstäbchen, der Farbe für das 3. Auge und Kokosnuss empfangen – unser Start ins Erlebnis Ayurveda.
Das Nattika ist wohl mit Crème de la crème unter den Ayurveda Centers am besten beschrieben – mehrere hochangesehene Ärzt:innen, 19 Behandlungsräume, deutsche Gründlichkeit und eine Gartenanlage mit Palmenhain, die ihresgleichen sucht. Genau diese tropische Grün-Oase mit Schmetterlingsgarten gibt die Gewissheit, dass wir in Indien sind – das Restaurant, das Zimmer und alle weiteren perfekt gepflegten Ecken des Resorts würden eher auf europäischen Standard schließen lassen.
Nach dem ersten Ankommen und Überblick-verschaffen geht’s zur Arztkonsultation – der Puls wird gemessen, die Lebensgewohnheiten abgefragt, die Wehwechen notiert (gibt eh keine 😊) und die Erwartungshaltung an die Ayurveda-Behandlungen mit den Möglichkeiten abgestimmt. „No salad in the evening, no coffee in the morning“ lautet die klare Ansage für die nächsten Tage.
In unserer Deluxe Villa mit Blick auf den Garten Eden besuchen uns Schmetterlinge, Eichhörnchen und abends klopft mit einem „Namaste“ als Gruß ein Nattika Mitarbeiter an, um uns das Aromahandtuch zu bringen. „Take a deep breath“. Machen wir. Kurze Zeit später ist „take a deep breath“ nicht gerade ratsam, denn ein weiterer Mitarbeiter kommt ins Zimmer, um mit einem Weihrauchkonzentrat, das vermutlich selbst den Wiener Stephansdom ausräuchern würde, unser Zimmer vor Mosquitos zu schützen. Es zeigt Wirkung, kein einziges Mosquito ist im Zimmer. Und wir flüchten auch.
Flucht ist allerdings das falsche Wort für den Gang zum Abendessen ins Restaurant, das klarerweise ausschließlich ayurvedische Speisen bietet. Dies allerdings in einer Fülle, die unsere Sinne überfordert und die Entscheidung, von überall zu kosten (entgegen der Empfehlung, nur von unserem Dosha zu nehmen), findet unser Magen nicht so toll.
A propos Dosha: im Ayurveda kennt man drei davon. Es sind die Konstitutionstypen, die unser körperliches und seelisches Gleichgewicht bestimmen und zum einen bereits durch die Geburt geprägt sind, zum anderen aber durch die Ernährungs- und Lebensweise entweder in Balance oder jenseits von gut und böse sind. Letzteres meist hervorgerufen durch Stress (zeitlich und vor allem emotional). Unsere Doshas sind aber glücklicherweise ganz gut ausbalanciert, sodass die Behandlungen mehr Wellness-Charakter haben als medizinischen Hintergrund. Nur Saskias Hand, die nach einem Mittelhandknochen-Bruch noch lediert ist, wird tagtäglich mit einem riesigen Verband an Kräutermischung in Bananenblätter eingewickelt. Und – das hilft!
Sowieso sind die Behandlungsräume ein Traum für die Sinne – eine tägliche neu gestaltete Blumenpracht und wohlriechendes Sesamöl. Wie uns die Spezialist:innen verraten dringt Sesamöl weit in die Zellen ein und wird deshalb gerne als Massageöl im Ayurveda verwendet. In großen Mengen und natürlich auch in die Haare. So wohltuend es ist, so gewöhnungsbedürftig ist es, täglich damit beschäftigt zu sein, sich von der Haarspitze bis zur kleinen Zehe von Öl zu befreien. Absolutes Highlight an Behandlungen ist für uns eine Reismilch-Massage – eine Massage, die das Gefühl für Raum und Zeit vergessen lässt und in uns jenen Zustand hervorruft, der wohl das Ziel jeder Meditation ist: ein absoluter innerer Frieden. Keine Gedanken, keine Ängste, kein Grübeln. Danke Leben, für diese Augenblicke der Glückseligkeit.
Die Tage hier im Nattika beginnen früh für uns, früh heißt 06.00 h, denn wir lassen uns die Sonnenaufgangs-Meditation mit anschließendem Yoga nicht entgehen. Sowieso meine liebste Tageszeit, wenn sich zwischen dem Dunkel der Nacht die ersten rosa Streifen der aufgehenden Sonne mischen. Neustart, Tag für Tag. Yoga wird hier im Nattika ohnehin groß geschrieben, man wählt aus unterschiedlichen Sessions, für Einsteiger:innen oder die Profis. Zu unserem täglichen Ritual gehört nach der Yogaeinheit unsere private Atemeinheit – der Chi-Atem, der jede Zelle mit Sauerstoff versorgt, ist direkt am Meer natürlich nochmal von ganz besonderer Qualität.
Auch wenn die Erosion den Palmen am Strand ordentlich zugesetzt hat, sind lange Strandspaziergänge ein Must. An einem Tag werden wir von einem besonderen Geschenk überrascht – zahlreiche kleine Muscheln werden ans Meer gespült – ein Highlight für unseren Sammlertrieb und ein einzigartiges Schauspiel der Natur.
Sich voll und ganz auf die Natur, auf sich selber und die eigene Gesundheit einzulassen wird hier im Nattika jedenfalls zum täglichen Motto, begleitet von einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit und Dankbarkeit ob dieser Fülle an Eindrücken und wohltuenden Berührungen und Begegnungen.
Jedem, der Perfektion auch in Indien nicht missen möchte und jedem, der sich selber mit einem ganz besonderen Urlaub beschenken möchte empfehlen wir das Nattika von ganzem Herzen!
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